English Springer Spaniels aus Anlagen- und Leistungszucht

Jagd- und Zuchtziel


Calli und Cindy

Formschöne und gesunde Hunde nach dem FCI Rassestandart sind für mich kein Zuchtziel, sondern Voraussetzung für den arbeitenden und jagenden Hund. Mein Augenmerk bei der Zucht dieser Jagdhunderasse, nach den Richtlinien des JGHV für Stöberhunde, liegt beim Spurlaut, dem Finderwillen (Stöbern), der Arbeitsfreude sowie dem Vorwärtsdrang am Wasser und dem passenden Maß an Wildschärfe. Hunde, die mit diesen Merkmalen ausgestattet sind, lassen Jägerherzen einfach höher schlagen! Das Temperament auf der Jagd und die ausgeglichene Ruhe zu Hause sind einzigartig. Jeder, der einen Springer besitzt und führt, weiß vovon ich rede. Ich lege größten Wert auf die Wildprägung der Welpen. Auch akustische und visuelle Reize wecken die Neugier der Kleinen. Mit einem Abenteuerspielplatz für Hundekinder stärke ich nicht nur das Selbstvertrauen, denn auch Muskulatur und Gleichgewichtssinn werden gefördert. Unsere Welpen bleiben bis zur 10. Woche bei uns und sind bei Abgabe an den neuen Besitzer sozialisiert, kennen das Autofahren, waren viele Male in unserem heimischen Revier, sind entwurmt, geimpft und haben einen Chip. Also die besten Voraussetzungen um ein erfolgreicher Jagdgehilfe zu werden. Ich wünsche mir, dass Hunde aus dem Zwinger „Pretty Hunter's" von ihren Besitzerinnen bzw. Besitzern zur Anlagenprüfung geführt werden, um einen kleinen Überblick darüber zu bekommen, inwieweit ich mein Zuchtziel umsetzen konnte.


Zum Thema "Charakter":

Er ist stets freundlich, unbekümmert und hat den sogenannten "will to please", möchte immer gefallen und ist sehr gehorsam. Das macht ihm zum idealen Allrounder als Familienhund, Jagdhund, Begleithund. Der English Springer Spaniel ist ein mittelgroßer Hund (ca. 51 cm). Er hat glatt anliegendes und dichtes Fell, das auch leicht wellig sein darf und mäßig befederten Fahnen. Ein edler, ausdrucksvoller Kopf mit klarer Abgrenzung der Blesse und hellwachem sanftem Augen rundet das Bild ab. Die anerkannten Farben sind braun/weiß und schwarz/weiß. Beide gibt es mit oder ohne loh. Er zeigt Passgang und bei flotter Bewegung einen weit ausgreifenden, ihm eigentümlichen und freischwingenden Trab. Der English Springer Spaniel ist ein agiler Hund, der auf seinen Spaziergängen, auf der Jagd und beim Hundesport seine volle Energie zum Ausdruck bringt. Zu Hause ist er jedoch ein ausgeglichener, ruhiger Zeitgenosse, der ständigen Kontakt mit seiner Familie liebt und braucht. Aber er ist, noch mehr als andere Hunderassen, ungeeignet für die Zwingerhaltung.


Zum Thema''Prägung am Wild'':


Haben Sie sich für einen Welpen entschieden, sollte man im Vorfeld dafür sorgen, dass genügend Schleppwild, Raubwild, Krähen usw. in der Wildtruhe vorhanden sind. Auch wenn ihr Züchter sich mit der Frühprägung am Wild schon eine Menge Arbeit gemacht hat, bedeutet es nicht, dass es bei der Übergabe an den neuen Besitzer/Jäger damit erst einmal aufhört. Meiner Erfahrung nach, ist es sehr wichtig mit dem Welpen weiterzuarbeiten, d.h. mit der Reizangel alles Wild/Raubwild anbieten. Der kleine Kerl sollte immer wieder die Möglichkeit bekommen Wild zu tragen und zu bringen, aber bitte immer an der Reizangel oder an der Feldleine, damit man die Situation ständig unter Kontrolle hat. Es sollte nicht passieren, dass der kleine Racker mit dem Wild im Fang das Weite sucht und beginnt, es zu zerrupfen oder anzuschneiden. Hat ihr Zögling einmal die Erfahrung gemacht, dass er schneller laufen kann als sein Meuteführer, wird er sich das merken, um es bei der nächsten Gelegenheit wieder zu versuchen. Also lässt man es gar nicht so weit kommen. Ein Welpe der bis in das Junghundealter alles Wild kennenlernen und apportieren durfte (Niederwild), wird bei der Ausbildung nie Probleme damit haben!  


Zum Thema "Einarbeitung an der Hasenspur":


Auch hier sind wichtige Dinge zu beachten, denn es werden sehr viele Fehler bei der Einarbeitung an der Hasenspur gemacht. Hunde, die eine Hasenspur nicht voran bringen können, sieht man leider immer wieder auf den Prüfungen. Es bedeutet nicht, dass diese Hunde schlecht veranlagt sind, vielmehr wurden sie falsch bzw. gar nicht eingearbeitet: Sie wissen nichts mit ihrer Nase und deren Fähigkeit anzufangen.

Will man seinen Hund auf einer Anlagenprüfung vorstellen (was ich persönlich immer begrüße!), sollte man ihn darauf auch eingestimmt und eingearbeitet haben und dies nicht erst 4 Wochen vor der Prüfung tun.

Mit ca. einem halben Jahr sollte der Junghund an der Feldleine seine erste Hasenspur arbeiten dürfen. Das Gelände sollte für den Führer gut einsehbar und überschaubar sein, man muss seinem Hund ja auch weiterhelfen können, wenn er die Spur verloren hat oder wenn sich die Bodenverhältnisse verändern und er nicht weiter kommen sollte.

Auch die Schlepparbeit mit dem Kanin, hier nimmt man wieder die Feldleine zur Hilfe, ist eine hervorragende Übung für den jungen Hund.

Natürlich muss die Länge der Schleppe dem Alter und der Konzentrationsfähigeit des Hundes angepasst sein, denn wird er überfordert verliert er verständlicherweise die Freude daran, und das ist mit Sicherheit das Letzte, das man will!

Konnte man erfolgreich 3-4 Hasenspuren an der Feldleine arbeiten und hat auch noch fleißig die Schlepparbeit geübt, ist des dann soweit; die erste Hasenspur mit klassischem Ansetzen kann in Angriff genommen werden.

Nun zeigt sich die Mühe, die man sich gemacht hat und wenn die Veranlagung zum Spurlaut vorhanden ist, wird man seinen Englisch Springer Spaniel das erste Mal

laut am Hasen erleben und diese Freunde ist größer als "Weihnachten, Geburtstag und Silverster auf einmal ".

Was man auf gar keinen Fall tun sollte, ist den jungen Hund immer wieder Hasen sichtig jagen zu lassen, man erzieht sich einen Jagdgefährten, der bedauerlicherweise nicht gelernt hat sein wichtigestes Gut, nämlich seine Nase zu benutzen, dies sind genau die Hunde, die es nicht schaffen die Spur voran zu bringen, weil sie mit erhobenem Kopf versuchen den Hasen zu eräugen und allenfalls mit Sichtlaut hinterherlaufen oder gänzlich das Interesse daran verlieren.

Auf der Hasenspur wird nicht nur der Sprulaut bewertet, sondern auch Spurwille und Spursicherheit und daran gekoppelt auch die Nasenleistung, daher ist eine ordentliche Einarbeitung ein absolutes Muss.